Karriere als Offizier bei der Bundeswehr

Eine Karriere als Offizier bringt eine Menge interessanter Aufgaben und Aufstiegsmöglichkeiten mit sich. Du kannst Berufssoldat bei der Bundeswehr werden, übernimmst ein anspruchsvolles Spektrum an Aufgaben und kannst durch Auslandseinsätze viel von der Welt sehen. Gerade im Ausland hast Du sehr hohe Verdienstmöglichkeiten. Bevor Du eine Karriere als Offizier beginnst, musst Du Dir auch über die Gefahren einer Militärlaufbahn im Klaren sein. Eine Laufbahn beim Militär ist in Friedenszeiten sicherlich nicht riskanter als der Polizeidienst. Doch sorgen immer wieder Kriegsschauplätze wie zuletzt in Afghanistan, dass die Bundeswehr auch in Kampfhandlungen eingesetzt wird.

Karriere als Offizier

Dieser Blogartikel gibt Dir einen Überblick über die Möglichkeiten einer Karriere als Offizier bei der Bundeswehr.

Karriere als Offizier im Truppendienst: Aufgaben

Als Offizier im Truppendienst zeichnet man sich durch analytisches Denken und Führungsstärke aus.

Der Offizier führt und motiviert das unterstellte militärische und zivile Personal. Als Vorgesetzter trägt der Offizier die Verantwortung für Menschen und Material und bildet Soldaten aus. Er ist eingesetzt beispielsweise als Artillerie-, Feldjäger-, Pionieroffizier (Heer) und als Offizier im fliegerischen oder technischen Dienst (Luftwaffe). Weiter kann er als Offizier im Marinesicherungsdienst oder Schiffsversorgungsoffizier eingesetzt werden.

Eine Schlüsselaufgabe ist die Ausbildung und Führung von Soldatinnen und Soldaten inklusive Rekrutenausbildung. Entscheidet man sich für eine Karriere als Offizier, ist man verantwortlich für die Planung, Organisation und Durchführung militärischer Aufgaben.

Von einem Offizier wird ein hohes Maß an Eigenverantwortung abverlangt.

Die Bandbreite der Aufgaben reicht vom Management bis zum Controlling sowie als Vermittler in einer multinationalen Einheit. Eine Karriere als Offizier verlangt Durchsetzungsvermögen und soziale Kompetenz.

Offiziere im Truppendienst sind in folgenden Arbeitsbereichen beschäftigt:

  • Teilstreitkräfte: Heer, Luftwaffe und Marine
  • Streitkräftebasis
  • Zentraler Sanitätsdienst der Bundeswehr

Karriere als Offizier: Voraussetzungen

Um eine Karriere als Offizier bei der Bundeswehr einschlagen zu können, müssen folgende Voraussetzungen erfüllt werden:

  • Alter zwischen 17 und 29 Jahren
  • Deutsche Staatsbürgerschaft; Eintreten für die freiheitliche demokratische Grundordnung im Sinne des Grundgesetzes
  • die allgemeine oder fachgebundene Hochschulreife oder die Fachhochschulreife oder ein mittlerer Bildungsabschluss und eine abgeschlossene Berufsausbildung
  • spezielle Eignungsfeststellung für den fliegerischen Dienst
  • die Bereitschaft, sich bundesweit versetzen zu lassen

Allgemein muss der Bewerber körperlich und geistig fit sein und alle erforderliche Tests und Untersuchungen bestehen.

Für eine Karriere als Offizier im Truppendienst muss man selbst unter schwierigen Bedingungen sehr belastbar und handlungsfähig sein.

Allgemeine Grundausbildung (AGA) und Offizierslehrgang

Die Karriere als Offizier beginnt mit der dreimonatigen allgemeinen Grundausbildung (AGA) in der Offiziersschule. Diese soll den Abiturienten zum Soldaten machen. Täglich wird marschiert, Schießen geübt, Sport gemacht und der angehende Offizier der psychischen und physischen Belastung ausgesetzt. Parallel wird die Theorie vermittelt und geprüft.

Offizieranwärter tragen gewöhnliche Mannschaftsdienstgrade. Im Schriftverkehr führen Offizieranwärter hinter der Dienstgradbezeichnung die Zusätze „Offizieranwärterin“ und „Offizieranwärter“ oder kurz „OA“.

Karriere als Offizier

Anschließend erfolgt der Offizierslehrgang. In den Laufbahnen des Truppendienstes im Heer erfolgt die Ausbildung zunächst in einem der zwei Offizieranwärter-Bataillone. Die Offizieranwärter durchlaufen dort den sechsmonatigen Offizieranwärterlehrgang. Danach erfolgt der „Offizierslehrgang 1“ (OL1) an der Offizierschule des Heeres und das Studium an der Universität der Bundeswehr. Im Dienstgrad Leutnant oder Oberleutnant folgen die Lehrgänge „Offizierslehrgang 2“ sowie „Offizierslehrgang 3“ an der Truppenschule der jeweiligen Truppengattung.

Es folgen Führerscheinlehrgänge, Einzelkämpferlehrgänge sowie der Lehrgang „Überleben im Einsatz“.

Bei der Marine und der Luftwaffe erfolgt nach zwölf Monaten die Beförderung des Truppendienstoffiziersanwärters zum Seekadetten bzw. Fahnenjunker mit dem erfolgreichen Abschluss des Offizierslehrgangs Teil I/II. Bei der Marine segelt man sechs Wochen mit dem Ausbildungsschiff Gorch Fock zur See. Danach ist man in der „grauen Flotte“ unterwegs und wird im Rechtswesen, Navigation und Nautischer Gesetzkunde unterrichtet.

Nach einem Jahr ist man der Karriere als Offizier näher gekommen und wurde vom Obergefreiten zum ersten Unteroffiziersgrad befördert.

Das Studium

Nach dem Unteroffiziersgrad beginnt das Studium mit einem dreimonatigen Praktikum. Der angehende Offizier studiert in München oder Hamburg, dort befinden sich die Universitäten der Bundeswehr.

Man kann fast alles studieren – ob Psychologie oder Luft- und Raumfahrttechnik – die Universitäten der Bundeswehr bieten viele Möglichkeiten. Das Studium ist in Trimester unterteilt, somit fallen die Ferien kürzer aus.

Nach vier Jahren hat man seinen Master und erhält bereits während des Studiums ein Gehalt. Mit dem Hochschulabschluss ist die Karriere als Offizier zum Greifen nahe. Nach drei Jahren als Offiziersanwärter hat man es geschafft und erhält den ersten Offiziersdienstgrad.

Man darf sich ab sofort Leutnant bzw. Leutnant zur See nennen. Nach dem Studium darf man sich bereits als Oberleutnant bezeichnen.

Im Anschluss an das Studium wird der Leutnant seinem Wunschbereich zugeordnet, um die Fachausbildung zu absolvieren.

Die Möglichkeiten von der Ausbildung zum Mechaniker und Schiffstechniker bis zum Kampfschwimmer. Hier sollte man es sich gut überlegen, in welche Richtung die Karriere als Offizier gehen sollte.

Karriere als Offizier

Nach der Fachausbildung beginnt die Offizierskarriere richtig. Als Offizier im Truppendienst verpflichtet man sich in der Regel für eine Dienstzeit von 13 Jahren. Bei bestimmten Spezialausbildungen kann diese Verpflichtungsdauer auch länger sein.

Man übernimmt eine Führungsposition in der Bundeswehr und bildet junge Soldaten aus. Der Offizier kann auch in Spezialverwendungen und im Ausland eingesetzt werden. Die Offiziersdienstgrade können zwischen Heer, Luftwaffe und Marine abweichen.

Nach etwa fünf Jahren wird man zu Hauptmann bzw. Kapitänleutnant befördert. Für diese Verpflichtungszeit ist dies der höchste zu erreichende Dienstgrad.

Fazit

Eine Karriere als Offizier bei der Bundeswehr bietet eine solide Ausbildung und vielfältige Einsatzmöglichkeiten.

Der große Vorteil einer Offizierslaufbahn ist die Besoldung während des Studiums. Während man studiert, muss man sich keine Sorgen um seine Existenz machen. Mit dem Hochschulabschluss kann man nach der Zeit bei der Bundeswehr eine Karriere im zivilen Bereich einschlagen.

Die Auslandseinsätze für militärisches Personal sind besonders lukrativ vergütet. Nicht wenige Soldaten, Unteroffiziere und Offiziere können sich bereits nach zwei Auslandseinsätzen eine Eigentumswohnung kaufen.

Solche Einsätze sind aber auch mit einem gesteigerten Risiko für die Gesundheit und das Leben verbunden. Dies sollte man sich als angehender Offizier immer vor Augen halten, bevor man eine Karriere als Offizier einschlägt.

Du möchtest lieber eine Karriere als Polizeibeamter einschlagen? Dann schaue Dir diesen Artikel an: Karriere als Polizist. Möchtest Du dagegen lieber eine Karriere im privaten Sicherheitsdienst beginnen, lohnt sich dieser Artikel: Karriere im Sicherheitsdienst.

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Sladjan Lazic