Der perfekte Lebenslauf: Darauf achten Personaler in den ersten 5 Sekunden

In die Erstellung von Bewerbungen und Lebensläufen wird sehr viel Zeit investiert. Es wird nochmals genauso viel Zeit in die Optimierung gesteckt. Manche kaufen sich Bücher und Ratgeber, andere wiederum lassen sich die professionelle Bewerbung ordentlich Geld kosten. Ein Personaler braucht in der Regel fünf bis sechs Sekunden, um sich einen ersten Eindruck von der Bewerbung zu machen. Sehr viel Aufwand für nur ein paar Sekunden, doch genau diese entscheiden darüber, ob Du als Bewerber überhaupt berücksichtigt wirst. Was muss der perfekte Lebenslauf enthalten?

der perfekte Lebenslauf

Dieser Blogartikel zeigt Dir, was der perfekte Lebenslauf enthalten muss und welche Struktur gefragt ist.

Der perfekte Lebenslauf: Gibt es ihn überhaupt?

Wie sieht der perfekte Lebenslauf aus und gibt es ihn überhaupt? Nein. Es gibt keine perfekten Lebensläufe, genauso wie es keine perfekten Menschen, Karrieren, Schicksale, den Weltfrieden und viele andere Dinge gibt. Am heutigen Arbeitsmarkt der befristeten Arbeitsverhältnisse, der Zeitarbeit und der Gig Economy gehören lineare Lebensläufe der Vergangenheit an. Von wegen, aus der Uni ins Büro und dann eine tadellose Karriere bei einem DAX-Unternehmen bis zur Rente.

Von dieser Illusion sollte man sich schnellstmöglich verabschieden. Der perfekte Lebenslauf kann nur so perfekt sein, wie der Trend am Arbeitsmarkt – und dieser ist vor allem flexibel. In einem flexiblen Arbeitsmarkt vom Bewerber einen linearen Lebenslauf zu erwarten ist so, als würde man ihn mit verbundenen Armen ins Wasser werfen und erwarten, dass er schwimmerische Höchstleistungen bringt. Hier wird buchstäblich mit zweierlei Maß gemessen. Der perfekte Lebenslauf ist eine Utopie, die sich nach wie vor hartnäckig in deutschen Unternehmen hält. Man sollte sich nicht mit diesem Konstrukt aus dem letzten Jahrhundert befassen, sondern stattdessen seine persönlichen Stärken und Kompetenzen hervorheben.

Der perfekte Lebenslauf: Berufserfahrung vs. Betriebsblindheit

Viele Personaler denken leider immer noch in Maßstäben der vergangenen Jahrzehnte. Es wird vom Bewerber erwartet, dass er einen lückenlosen und reinen Lebenslauf präsentiert. Am besten, man würde keinen einzigen Firmenwechsel im Lebenslauf stehen haben. Einer der wohl am häufigsten Sätze in einem Vorstellungsgespräch ist:

Sie haben aber häufig gewechselt.

Häufige Stellenwechsel passen so gar nicht in einen optimalen Lebenslauf. Nun, was ist häufig? Alle paar Monate, alle zwei bis drei Jahre oder alle fünf Jahre zu wechseln? Für den Durchschnittspersonaler sieht der perfekte Lebenslauf eben linear aus. Hat der Bewerber nach fünf Jahren gewechselt, „kann etwas nicht stimmen.“ Sofort wird der nette Personaler zum unangenehmen Befrager. „Warum“, „hätten Sie doch“ usw. Auf einmal werden die überaus guten Qualifikationen und persönliche Kompetenzen beiseite geschoben, die Lücken im Lebenslauf müssen gründlich erfragt werden.

Es muss auf jeden Fall gründlich erforscht werden, warum der Bewerber so oft gewechselt hat. Dazu muss sichergestellt werden, dass er kein Scharlatan und Betrüger ist und beim Unternehmen auf jeden Fall bis zu seiner Rente bleibt.

Mindestens. 😀

Ironie aus.

Befindet man sich in so einer Situation und muss sich dafür rechtfertigen, dass man keine lineare Karriere vorzuweisen hat, kann man mit folgenden Punkten argumentieren:

  • Durch häufigere Stellenwechsel hat man reichlich Erfahrung in vielen Unternehmen sammeln können und
  • hat ein hohes Maß an beruflicher Flexibilität gewonnen.

Man kann sich schnell in neue Aufgabenfelder in einem neuen Unternehmen einbringen, neues lernen und flexibel reagieren (statt jahrelang betriebsblind einem Schema zu folgen).

Nur ein paar Sekunden entscheiden über Deinen weiteren Karriereweg

Als Bewerber wirst Du nie wirklich erfahren, warum es nicht zu einem Vorstellungsgespräch gekommen ist. War Dein Anschreiben schlecht? War der Lebenslauf fehlerhaft? Oder gab es einfach viel zu viele andere gute Bewerber? Wir haben bereits festgestellt, dass der perfekte Lebenslauf eine Illusion ist. Dennoch ist ein guter Lebenslauf entscheidend. Im Schnitt entscheiden die ersten Sekunden darüber, ob Deine Bewerbung vom Personaler in die engere Auswahl berücksichtigt oder abgelehnt wird.

Das Jobportal The Ladders ist in einer Untersuchung herausgefunden, worauf Personaler in den ersten sechs Sekunden beim Lebenslauf achten. Die ersten Sekunden fokussiert sich der Recruiter auf den Namen, die aktuelle Position und den Arbeitgeber. Danach wird der Beginn und das Ende der letzten Tätigkeit begutachtet. Zum Schluss werden die vorhergehenden Jobs sowie die Ausbildung gesichtet.

Sorge für Übersicht
Die Untersuchung hat gezeigt, wie wichtig eine übersichtliche Strukturierung ist.

Der Lebenslauf mit einer übersichtlicheren Strukturierung hat mehr Beachtung gefunden, als der Lebenslauf mit der weniger übersichtlicheren Strukturierung. Der perfekte Lebenslauf erleichtert dem Personaler die Informationssuche. Er findet die Information, die er wirklich sucht. Im Umkehrschluss heißt das, dass der Bewerber mit einem unübersichtlichen Lebenslauf, mit seinen fachlichen Fähigkeiten besonders herausstechen muss, damit seine Bewerbung nicht in den ersten Sekunden auf dem Stapel für Absagen landet.

Somit sollte man sich bei der Erstellung der Bewerbung besonders Mühe geben und nicht auf jede im Internet verfügbare Vorlage zurückgreifen. Ob man die Bewerbung mit einem freien Programm wie LibreOffice oder Microsoft Office* erstellt, ist unerheblich.

Wichtig ist eine gute und übersichtliche Struktur.

Der perfekte Lebenslauf – Fazit

Der perfekte Lebenslauf wie die perfekte Karriere ist eine Utopie und sollte nicht vergebens verfolgt werden. Stattdessen sollte man sich auf seine Qualifikationen, Kenntnisse und eine gut erstellte Bewerbung verlassen. Der perfekte Lebenslauf ist vor allem gut strukturiert und gibt dem Personaler schnell die nötigen Informationen, die er sucht. Die vermeintlichen Lücken im Lebenslauf solltest Du kreativ mit sinnvollen Ersatztätigkeiten ausfüllen.

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Sladjan Lazic