Angst vor Digitalisierung: Hier ist der wichtigste Punkt überhaupt

Die BuGaSi GmbH hat auf dem Corporate Blog zu einer Blogparade aufgerufen. Das Thema: Was nimmt Dir die Angst vor der Digitalisierung? Dem Aufruf folge ich sehr gerne und schreibe in diesem Blogbeitrag über meine Erfahrungen und Ansichten zum Thema Digitalisierung in der Gesellschaft sowie der Arbeitswelt. Ob es die Nutzung der Cloud-Dienste im operativen Geschäft oder die branchenübergreifende Umwälzung der Arbeitswelt durch die Industrie 4.0 ist, der technologische Fortschritt hat unser Leben bereits verändert. Und wir stehen gerade am Anfang.

Angst vor Digitalisierung

Warum Du dennoch keine Angst vor Digitalisierung haben musst und die Technik zu Deinem Vorteil nutzen kannst, zeige ich Dir in diesem Blogartikel.

Angst vor Digitalisierung: Ältere Menschen und der „digital gap“

Während es für junge Menschen und die Generation Y selbstverständlich ist, täglich im Internet zu surfen und dieses Medium als Hauptinformationsquelle zu nutzen, tun sich ältere Menschen nach wie vor schwer damit, bei der Digitalisierung und Nutzung digitaler Medien Schritt zu halten. Rund 16 Millionen Menschen in Deutschland nutzen das Internet kaum, den Großteil dieser Gruppe machen Menschen über 65 Jahren aus.

Man spricht dabei von der digitalen Spaltung oder auch der digitalen Kluft (engl. digital gap). Dieser Zustand beschreibt nicht nur eine Angst vor Digitalisierung, sondern große Unterschiede in der Nutzung von Informationstechnologien unter Berücksichtigung sozioökonomischer Faktoren. So werden ältere Menschen regelrecht zu digitalen Außenseitern und befinden sich in einer Wissenskluft, die enorme gesellschaftliche Auswirkungen hat.

Angst vor Digitalisierung

Dabei muss man festhalten:

Der Zugang zu modernen Informationstechniken ermöglicht wesentlich bessere soziale und wirtschaftliche Entwicklungschancen.

Eine Angst vor Digitalisierung ist angesichts immer besserer und ausgereifterer technologischer Lösungen für ältere Menschen ein Nachteil. In den nächsten Jahren wird die Telemedizin oder E-Health an Bedeutung gewinnen. Durch Videosprechstunden wird E-Health viele Verbesserungen der Gesundheitsversorgung in ländlichen Gebieten bringen.

Gerade in diesem Bereich ist es für ältere Menschen enorm wichtig, sich mit modernen Technologien auseinanderzusetzen und zumindest teilweise den digitalen Graben zu überwinden.

Angst vor Digitalisierung: „Das Internet ist nur ein Hype.“

Diese Aussage stammt von keinem geringeren als dem Microsoft-Mitgründer und Harvard-Abbrecher Bill Gates im Jahr 1993. Der Anlass für eine solche Aussage war sicherlich keine Angst vor Digitalisierung, sondern vielmehr eine Einschätzung der Zukunftsentwicklung. Dass sich bedeutende Persönlichkeiten hier und da irren können, belegt auch folgende Aussage von Ken Olson, damals Vorsitzender der Digital Equipment Corp. im Jahre 1977:

„Es gibt keinen Grund, warum irgend jemand einen Computer in seinem Haus wollen würde.“

Willkommen im Jahr 2019! 😉 Gegenüber einem Smartphone der Gegenwart erscheint jeder Supercomputer aus der damaligen Zeit wie ein Taschenrechner. Selbst das Internet aus den 2000er Jahren ist mit dem heutigen Netz kaum zu vergleichen. Mittlerweile erfolgt der Anteil aller Google-Suchanfragen über 60 Prozent von Mobilgeräten aus und dank intelligenter Tools wie Google Assistant aber auch Apple‘s Siri bewegt sich die Entwicklung immer mehr in Richtung Spracheingabe. Die künstliche Intelligenz (KI) wird unser Leben und die Arbeit bereits in zehn Jahren ähnlich wie in Science Fiction Filmen bestimmen. Viele Berufe werden verschwinden und neue werden entstehen. Insbesondere einfache Tätigkeiten werden durch Maschinen ersetzt, der Mensch wird entlastet.

Im Zuge der Industrialisierung wurde aus dem Hufschmied der Wagner. Aus diesem wurde der Kfz-Mechaniker und anschließend der heutige Kfz-Mechatroniker. Seitdem Tesla immer mehr die E-Mobilität vorantreibt, entsteht eine berechtigte Angst vor Digitalisierung, da durch Elektroautos der Beruf des Mechatronikers in der Zukunft stark gefährdet sein wird.

Ob sich Kaiser Wilhelm II. jemals hätte denken können, wie sich die Dinge entwickeln:

„Das Auto ist eine vorübergehende Erscheinung. Ich glaube an das Pferd.“

Die Angst vor Digitalisierung hat auch ihre Berechtigung

Die wenigsten Internet- und Computernutzer können genau erklären, was ein Algorithmus ist. Dennoch pflege sie eine starke Abneigung dagegen: Hierzulande mag man keine Algorithmen. Viel zu technisch, unmenschlich und vor allem unsicher. Zur Angst vor Digitalisierung gehört die Angst vor Viren, Trojanern, Hackerangriffen und Datenmissbrauch. In der Vergangenheit gab es etliche kleine und große Skandale, die mittelbar oder unmittelbar mit der Digitalisierung zu tun hatten. Firmen und Privatpersonen wurden gehackt und ihre Daten geklaut und missbräuchlich verwendet.

Angst vor Digitalisierung

Im Januar 2019 wurden die Bundestagsabgeordneten gehackt und sensible Daten gestohlen. Im Jahr 2018 musste sich Mark Zuckerberg, der CEO von Facebook, für die Folgen des Datenskandals in seinem Unternehmen vor der Öffentlichkeit entschuldigen und lobte Besserung. Die Angst vor der Digitalisierung ist berechtigt, sie wird aber die Digitalisierung nicht aufhalten können. Niemand würde auf die Idee kommen, Autos zu verbieten, weil Verkehrsunfälle passieren. Damit sollen Verkehrsunfälle nicht marginalisiert werden, doch weil wir Autos nach wie vor nutzen, sehen wir keine allgemeine Gefahr in dieser Technologie.

Bei der Digitalisierung sieht es indes etwas anders aus. Bei einer berechtigten Angst vor Digitalisierung klammern wir uns an Strukturen, die längst dem Untergang geweiht sind – wie beispielsweise die Kohleindustrie. Dabei ist die Gefahr zwar eine Sicht auf die Dinge, aber eine viel zu negative Sicht auf die Technologie. Stattdessen sollte man sich fragen, welchen Mehrwert die Digitalisierung mit sich bringt und das Leben leichter macht.

5 Gebiete der Digitalisierung, die für mich unverzichtbar sind

Persönlich kann ich jedem, ob Unternehmen oder Privatperson, empfehlen, die Angst vor Digitalisierung zu überdenken und in die Zukunft zu schauen. Anbei schildere ich die Anwendungen des täglichen Lebens, die ich mir ohne Digitalisierung nicht mehr vorstellen kann.

  • Online-Banking
    Seit 2005 nutze ich das Online-Banking bereits und habe seitdem keine einzige Überweisung in der Bankfiliale getätigt. Dies spart nicht nur Zeit und den Weg zur Bank, es ermöglicht Transaktionen unabhängig von Öffnungszeiten und dank Smartphone von jedem Ort aus.
  • Weiterbildung
    Das Internet umfasst das Wissen der Welt. Mit einem Smartphone oder Tablet mit Internetanschluss kann ich jederzeit von überall aus lernen und mich weiterbilden. Sehr oft lerne ich Fremdsprachen, wenn ich unterwegs bin oder führe Recherchen im Internet durch.
  • E-Mail
    Seitdem die E-Mail den Weg auf Mobilgeräte gefunden hat und dank schnellem Internet massentauglich wurde, erleichtert sie die schriftliche Kommunikation erheblich. Geschäfts-E-Mails können unterwegs gelesen und beantwortet werden und man muss nicht warten, bis man zu Hause vor dem PC sitzt.
  • Cloud-Dienste
    Das Thema Cloud befeuert die Angst vor Digitalisierung. Hier muss man in der Tat darauf achten, welchem Anbieter man seine sensiblen Daten anvertraut. Auch sollte man nicht alle Daten in die Cloud auslagern. Die Daten mit der höchsten Sensibilität sollte man auf einem physischen Speichermedium auf einem sicheren Ort aufbewahren.
  • Einkaufen und Mobiles Bezahlen
    Das Einkaufen im Internet auf Market Places wie eBay und Amazon ist nicht wirklich neu. Es bietet aber gerade durch das mobile Internet ein Einkaufserlebnis. Wenn ich im Wald beim Wandern bin und mir einfällt, dass ich eine neue Powerbank brauche, erledige ich das innerhalb von ein paar Minuten. Das mobile Bezahlen mit dem Smartphone im Einzelhandel ersetzt das Mitführen von Bargeld oder Kreditkarten.

Angst vor Digitalisierung – Fazit

Wie weit die persönliche Digitalisierung gehen soll, muss jeder für sich selbst entscheiden. Die Technik ist dafür da, dem Menschen zu dienen und das Leben zu erleichtern. Hat man sich in den 90er Jahren noch in einer Schlange in der Bankfiliale gedrängt, so kann man heute dank Online-Banking weit über 90 Prozent aller Bankgeschäfte online erledigen. Dank Smartphone sogar von unterwegs aus.

In der Zukunft wird unser Berufsleben umso stärker mit der Technik verzahnt werden. Viele Tätigkeiten werden von zu Hause oder von jedem Ort der Erde erledigt werden können. Bereits heute nehmen viele Unternehmen die Dienstleistungen von digitalen Assistenten in Anspruch. Diese Beschäftigungsform ermöglicht es den Arbeitnehmern in diesem Bereich, von jedem Ort aus zu arbeiten und flexibel zu sein.

Wir müssen keine Angst vor Digitalisierung haben – wir sind bereits digitalisiert.

Sladjan Lazic