Im Herbst 2016 fasste ich den Entschluss und sagte mir: „Ich will Blogger werden.“ Seit Jahren suchte ich nach Möglichkeiten, wie ich meine Hobbys – Webdesign und Schreiben – zum Beruf machen könnte. Vor Jahren habe ich mich mal oberflächlich mit dem Thema Desktop Publishing befasst, aber aus Zeitgründen wieder verworfen. Ich wollte nach Jahren aus dem Schichtdienst raus und suchte nach Möglichkeiten, aus dem Hamsterrad auszubrechen. Zumindest teilweise. Eines Tages fand ich durch eine Recherche heraus, dass es möglich ist, mit einem Blog Geld zu verdienen. Das war es. Das war mein Ding. Hier war meine Chance. Mein Entschluss stand fest. Ich will Blogger werden. Innerhalb von ein paar Monaten baute ich den Blog Karriereboss.de auf und ging vor genau einem Jahr online.
In diesem Sonderartikel zeige ich meinen Weg und die Ergebnisse nach einem Jahr Bloggen. Jeder der Blogger werden möchte, erfährt hier ungeschönt und ehrlich, welche Herausforderungen man als Blogger stemmen muss.
Blogger werden: „Mit Bloggen wirst Du kein Geld verdienen“
Meine Bloggerkarriere hätte die klassische „Wie kann ich ganz schnell und ohne viel Aufwand, viel Geld im Internet verdienen?“-Geschichte werden können. Meine konservative und vorsichtige Lebenseinstellung verhinderte das.
Ich war mir der Tatsache bewusst, wenn hinter jedem Blog das Riesengeld warten würde, dann würde ja jeder Blogger werden wollen. Bevor ich mich also blind auf den Aufbau eines Blogs stürzte, recherchierte ich erstmal vier Wochen intensiv zum Thema Bloggen.
Dabei stieß ich auf den Artikel „Die nackte Wahrheit: Warum du mit „Bloggen“ kein Geld verdienen kannst“ von Vladislav Melnik. Dieser öffnete mir die Augen und den Horizont. Für mich standen zwei Dinge fest:
- Der Blog wird kein Hobbyblog auf dem ich über alles und nichts schreibe. Es wird ein Blog für eine konkrete Zielgruppe der Mehrwert für diese Zielgruppe bietet.
- Nur mit Bloggen werde ich kein Geld machen. Etwas Taschengeld ja, aber um langfristig zu wirtschaften, muss ich mir um den Blog herum ein nachhaltiges Geschäftsmodell aufbauen.
Somit standen für mich die Pfeiler meiner ersten nebenberuflichen Selbständigkeit. Ich schaute mir verschiedene andere Blogs an und stellte fest, dass es sehr viele Hobbyblogs gab. Es waren schicke, interessante Blogs. Sehr lesenswert.
Es waren aber keine Blogs mit Mehrwert. Sie hatten keine Zielgruppe. Das Publikum war jeder und niemand. Jeder kann heute Blogger werden. Aber einen Blog als nachhaltiges Geschäftsmodell aufzuziehen, ist etwas anderes als einen Blog als Hobby zu betreiben.
Wenn ich ein erfolgreicher Blogger werden möchte, muss ich wie ein Unternehmer denken und nicht wie ein Blogger.
Der Kampf um jeden Klick
Am 17.02.2017 stellte ich den Blog Karriereboss.de online. Zuerst verschickte ich eine Sammelnachricht über WhatsApp und Viber an meine Freunde und Kollegen.
Danach postete ich den Bloglaunch auf meinem privaten Facebook Profil und auf der Fanpage von Karriereboss. Mittlerweile kamen einige Rückmeldungen und Glückwünsche. Doch in der Summe war das alles nicht viel.
In den Tagen und Wochen nach dem Launch passierte so gut wie nichts. Ich schrieb und veröffentlichte jede Woche meine Artikel. Den Fokus legte ich auf SEO und die sozialen Medien und baute fleißig Backlinks auf.
Doch es kamen kaum Besucher auf den Blog. Da erkannte ich die knallharte Realität eines Bloggernewbies. Du kannst ohne viel technischen Aufwand Blogger werden. Doch Du kannst nicht so schnell ein erfolgreicher Blogger werden.
Vom Geld verdienen ganz mal abgesehen. Millionen im Internet verdienen ohne viel Aufwand? Pustekuchen. Wer das verspricht, ist schlimm und ein Betrüger. Aber noch schlimmer sind die Leute, die so etwas glauben.
Doch ich wollte ein Blogger werden, der auf lange Sicht und nachhaltig ein Business aufbaut. Ich machte mich für eine lange Reise bereit. Fleißig baute ich Backlinks auf und postete auf Facebook, Google+ und Twitter.
Im realen Leben verteilte ich fleißig Visitenkarten und kämpfte buchstäblich um jeden Klick.
„Der erste Euro verändert alles“
Wie bereits mehrfach erwähnt, Blogger werden ist nicht schwer. Doch die ersten Einnahmen mit dem Blog zu erzielen, das ist eine andere Geschichte. Ich setzte mir zum Bloglaunch kleine, sehr kleine Ziele.
Mit dem ersten Euro rechnete ich, wenn überhaupt, erst in etwa 6 Monaten. Das wäre also September 2017 gewesen. Eines Tages, ich war gerade in einem Kurzurlaub in der Tschechischen Republik, überprüfte ich mein Digistore24 Konto. Und siehe da.
Ich habe tatsächlich im März meine erste Einnahme durch Affiliate erzielt. Sage und schreibe 1,65 Euro. Ich freute mich wie ein Schneekönig. Sofort musste ich die Neuigkeit durch WhatsApp durchjagen:
Sicherlich, aus heutiger Sicht war das eine kitschige Reaktion. Aber wenn Du Blogger werden willst und viel Mühe und Zeit in den Blog investierst, dann hat das erste verdiente Geld eine besondere Bedeutung.
Damit überschreitest Du eine magische Grenze. Ein Bloggerkollege, der mir mit seinen Blogs mindestens zwei Jahre voraus war, sagte damals:
In der Tat war es so. Nach den ersten Einnahmen arbeitete ich noch fleißiger und zielstrebiger. Jetzt wusste ich, dass es funktioniert und dass es sich lohnt, sich anzustrengen.
Einen Monat später, im April, erzielte ich mit dem Amazon Partnerprogramm Einnahmen von 5,18 Euro. Nicht die Welt, aber immerhin ein Zuwachs von 213 Prozent. 😉
In den nächsten Monaten konnte ich die Besucherzahlen und das Ranking steigern und weitere Einnahmen durch Affiliate erzielen. Außerdem habe ich einen Auftrag im Bereich Webdesign erhalten und konnte dadurch gute Einnahmen erzielen.
Womit wir auch bei den Zahlen und Fakten wären. Diese möchte ich euch in diesem Artikel präsentieren. Somit hat jeder, der Blogger werden möchte, eine Vorstellung davon, wie viel in einem Jahr erreicht werden kann.
Zahlen und Fakten nach einem Jahr als Blogger
Besucherzahlen
Die Besucherzahlen haben sich in einem Jahr wie folgt entwickelt:
In den ersten Monaten verzeichnete der Blog im Schnitt fünf bis neun Besucher täglich. Nach etwa sechs Monaten waren es 15 bis 20 und nach zehn Monaten über 60 Besucher pro Tag.
Am 13.02.2018 wurde die Marke von 100 Besuchern am Tag geknackt.
Mit dieser Entwicklung bin ich sehr zufrieden.
Einnahmen
Für das Jahr 2017 belaufen sich die Einnahmen durch meine nebenberufliche selbständige Tätigkeit wie folgt:
Was die Einnahmen angeht, da sage ich sehr vorsichtig, es hätte etwas mehr sein können. Insbesondere im Bereich Affiliate. Allerdings muss ich auch sagen, dass ich keine intensive Affiliate-Strategie verfolgt habe.
Ich habe keine teuren Produkte mit hohen Provisionen getestet und beworben. Es waren meistens Buchempfehlungen, davon zwei Buchrezensionen. In der Zukunft werde ich in diesem Bereich deutlich mehr tun. AdSense habe ich erst Anfang 2018 geschaltet und auch erste kleine Einnahmen erzielt.
Anfang 2018 habe ich meinen ersten Sponsored Post verkauft.
Strategie 2018
Der Fokus für dieses und das nächste Jahr liegt im Ausbau meiner unternehmerischen Tätigkeit im Internet.
Für dieses Jahr ist eine weitere Nischenseite geplant. Diese wird aber kein Blog wie Karriereboss, sondern ein reines Informationsportal, welcher monetarisiert wird. Im Januar habe ich mit der Erstellung meines ersten digitalen Produktes, einem E-Book, angefangen.
Dieses sollte ursprünglich mit dem heutigen Tag, dem einjährigen Jubiläum von Karriereboss, gelauncht und zum Verkauf angeboten werden. Ich habe mich aber aus gutem Grund für eine spätere Veröffentlichung entschieden.
Noch habe ich meinen Expertenstatus nicht genügend gefestigt und eine solide Reichweite aufgebaut, um erfolgreich ein digitales Produkt zu vermarkten und zu verkaufen.
Im November 2017 habe ich meinen YouTube Kanal gestartet und will diesen 2018 weiter ausbauen.
YouTube soll aber nicht im Schatten des Blogs stehen. Mein Ziel ist es nicht, ein Blogger zu sein, der einen YouTube Kanal betreibt.
Beide Projekte sind eigenständig. Ich bin Blogger und YouTuber.
Anfangs wollte ich Blogger werden und habe meine ganze Energie in dieses Projekt gesteckt.
Jetzt wird es an der Zeit, vom Blogger zum Unternehmer zu werden.
Blogger werden – Fazit
Du möchtest Blogger werden und Geld im Internet verdienen? Du kannst Blogger werden und Du kannst Geld im Internet verdienen. Das kannst Du aber nicht über Nacht erreichen. Ich hätte auch gerne ein paar Monate gebloggt und dann ein monatliches Einkommen von 2000 Euro erreicht.
So geht es aber nicht. Es dauert seine Zeit. Genauso wie ein YouTuber nicht in ein paar Monaten 100.000 Abonnenten erreichen kann. Du musst Geduld haben und unermüdlich arbeiten. Denn, wenn Du mit einem Blog Geld verdienen willst, dann ist das kein Hobby, sondern Arbeit.
Du musst ein Gewerbe anmelden und Dich mit den Steuern und der Buchhaltung beschäftigen. Mit dem unternehmerischen Risiko musst Du Dich ausführlich befassen und Deine Tätigkeit danach ausrichten. Nicht jeder Euro den Du erwirtschaftest, gehört wirklich Dir. Du musst für einen soliden Cashflow sorgen.
Du musst Dich um die technischen Anforderungen des Blogs kümmern (Plug-ins, Updates, Backup etc.) und um die Redaktionsarbeit. Wöchentlich müssen frische qualitative Artikel veröffentlicht werden. Dafür musst Du viel recherchieren und das erfordert Zeit.
Du musst Dich um die Bilder kümmern. Wo bekommst Du rechtssichere Bilder, damit Du nicht abgemahnt wirst? Du musst Dich um SEO kümmern, damit Deine Artikel in Suchmaschinen ranken. Wie machst Du das?
Ein Blog bedeutet eine Menge Arbeit aber auch eine Menge Spaß. Das Geld sollte nicht an erster Stelle stehen. Du solltest Vergnügen an Deiner Arbeit haben und darin eine Erfüllung finden.
Nur so wirst Du langfristig Erfolg haben.
Nachfolgend sind die Geburtstags-Artikel von Karriereboss aufgelistet:
2019: 2 Jahre Karriereboss → ZUM ARTIKEL
2020: 3 Jahre Karriereboss → ZUM ARTIKEL
- openDesk: Die vom Bund entwickelte Microsoft-Alternative kommt - 27. September 2024
- Arbeitslosenzahlen: Schwache Erholung des Arbeitsmarktes - 27. September 2024
- Krankenstand: Tesla macht unangekündigte Hausbesuche - 26. September 2024
Hey! Das ist ein richtig guter Artikel, den ich nach meinen eigenen Erfahrungen auch 100% so unterschreiben kann. 🙂
Beste Grüße
Sascha