Schritt in die Selbständigkeit – so sicherst Du Dich finanziell ab Anzeige

Wer den Schritt in die Selbständigkeit wagt, bewegt sich in der Regel auf unsicherem Boden. Als Selbständiger gilt jemand, der seine Dienstleistungen auf eigene Rechnung anbietet, für Kunden arbeitet, nicht weisungsgebunden ist und die Arbeitszeit und den Arbeitsort frei wählen kann. Aufgrund des fehlenden Fixeinkommens ist die Selbständigkeit jedoch auch ein finanzielles Risiko, das der Gründer selber tragen muss. Hier erfährst Du das Wesentliche über Möglichkeiten der finanziellen Absicherung in der Selbständigkeit.

Schritt in die Selbstaendigkeit

Mit der Geschäftsidee zum Erfolg

Um in der Selbständigkeit erfolgreich zu sein, bedarf es zuerst einmal einer konkreten Geschäftsidee. Diese allein reicht allerdings noch nicht aus. Darüber hinaus musst Du über eine Strategie sowie über ein gewisses Budget verfügen. Um Deine Geschäftsidee erfolgreich umzusetzen, musst Du zudem einen Businessplan ausarbeiten. Dieser besteht in der Regel aus einem Textabschnitt, der Deine Geschäftsidee darstellt sowie aus einem Zahlenabschnitt, in dem Du Deine geplanten Einnahmen und Ausgaben auflistest. Der Businessplan ist vor allem wichtig, wenn Du bei Banken eine Finanzierung beantragst oder Investoren für Dein Projekt gewinnen möchtest. Ferner dient er auch dazu, um sich finanziell einen Überblick zu verschaffen.

Das Startkapital

Das Startkapital ist der wichtigste Punkt auf dem Weg in die Selbständigkeit. Der Eigenkapitalanteil sollte dafür bei mindestens 15 Prozent liegen. Dieses Kapital wird in erster Linie für laufende Ausgaben wie Miete, eventuelle Personalkosten oder Versicherungen verwendet. Wenn Du Dich selbständig machst, wirst Du nicht sofort ausreichende Einnahmen erzielen, um die laufenden Kosten zu decken. Um das Eigenkapital aufzustocken, empfiehlt sich die Beantragung von (staatlichen) Förderungen. Alternativ dazu kannst Du natürlich auch Investoren ins Boot holen, die Deine Geschäftsidee mittragen oder einen Kredit beantragen.

Die Finanzierung der Existenzgründung

Auf der Suche nach Kapital für die Finanzierung Deines Projekts gibt es grundsätzlich zwei Möglichkeiten. Die Finanzierung über Eigenkapital und die Finanzierung über Fremdkapital. Fremdkapital in Form von Darlehen oder Krediten musst Du jedoch samt Zinsen in einer gewissen Zeit zurückzahlen. Das Eigenkapital dient jedoch ausschließlich Deinem eigenen Unternehmen und muss nicht zurückgezahlt werden. Deshalb ist es vorteilhaft, wenn Du bereits bei der Gründung Deines Unternehmens über einen gewissen Eigenkapitalanteil verfügst. Da der Weg in die Selbständigkeit auf verschiedene Weise erfolgen kann, ist es durchaus realistisch, auch über die eigenen bisherigen Einkommensschienen Geld aufzubringen.

  • Nebenberufliche Selbständigkeit
    Diese Form der Selbstständigkeit wird neben der hauptberuflichen Tätigkeit ausgeführt. Dadurch ist bereits eine solide finanzielle Basis gegeben, da Du Deinen Lebensunterhalt weiterhin durch deinen Hauptjob finanzieren kannst. Allerdings sind auch hier ein Businessplan und eine Geschäftsidee notwendig.
  • Selbständigkeit aus der Arbeitslosigkeit
    Ein anderer Weg um sich selbständig zu machen, ist der Weg über das Arbeitsamt. Hier kannst Du ebenfalls eine Geschäftsidee und einen Businessplan vorlegen. In diesem Fall ist auch der Erhalt eines Gründungszuschusses, eines Einstiegsgeldes oder eines Investitionszuschusses möglich.

Förderungen für Unternehmensgründer

Die Möglichkeiten an Förderungen sind für Jungunternehmer in Deutschland derzeit etwas seicht. Dennoch gibt es einige Varianten. Dazu zählen in erster Linie:

  • Der Gründungszuschuss
  • Das Einstiegsgeld und der Investitionszuschuss
  • Mikrokredite

Der Gründungszuschuss

Der Gründungszuschuss muss beim Arbeitsamt beantragt werden, wird aber heute sehr restriktiv gehandhabt. Das heißt, um den Zuschuss zu erhalten, musst Du jedenfalls eine überzeugende Geschäftsidee und einen ebenso überzeugenden Businessplan vorlegen können. Der Gründungszuschuss wird arbeitslosen Personen gewährt und beträgt für Bezieher von ALG I derzeit 300 Euro pro Monat. Der Zuschuss wird sechs Monate lang ausbezahlt und kann danach in manchen Fällen um weitere neun Monate verlängert werden.

Einstiegsgeld und Investitionszuschuss

Bezieher von ALG II oder Hartz 4 können alternativ dazu einen Antrag auf ein Einstiegsgeld stellen. Das Einstiegsgeld wird für maximal 24 Monate bewilligt und die Höhe hängt von den aktuellen Bezügen des Antragstellers ab. Der Investitionszuschuss kann bis zu 5.000 Euro betragen und dient als einmaliges zinsloses Darlehen. Mit diesen Förderungen wird gewährleistet, dass der Jungunternehmer in der Anfangszeit zumindest seinen Lebensunterhalt bestreiten kann.

Alternative Methoden zur Eigenkapitalaufbringung

Neben diesen Varianten gibt es noch andere Alternativen, um den Eigenkapitalanteil zu erhöhen.

Mikrokredite

Ein derartiger Kredit kann bei einem Mikrofinanzinstitut beantragt werden. Hier werden Kredite bis zu 10.000 Euro vergeben, die bei erfolgter Rückzahlung sogar auf bis zu 25.000 Euro aufgestockt werden können. Ein akkreditiertes Mikrofinanzinstitut bietet eine individuelle Beratung für Unternehmensgründer an. Der Kredit ist durch den sogenannten Mikrokreditfonds abgesichert. Dieser wurde vom Bund eingerichtet. Zinssatz und Kreditkonditionen sind in ganz Deutschland einheitlich geregelt.

Crowdfunding

Eine neue Methode Geld aufzubringen, ist das sogenannte Crowdfunding. Diese Methode wenden vor allem Start-ups sowie Künstler und Privatpersonen an. Das Kapital wird dabei aus einer größeren Menge von Menschen zusammengestellt. Diese Crowd bildet somit den Mittelpunkt des Geschehens. Crowdfunding findet vorwiegend digital statt. Das heißt, das Crowdfunding wird über spezielle Internetplattformen abgewickelt. Das Crowdfunding unterscheidet sich von den konventionellen Finanzierungsmethoden in einigen wesentlichen Punkten.

  • Die Zahl der Geldgeber ist relativ hoch
  • Die Geldgeber haben kaum Einfluss auf die Geschäftstätigkeit
  • Die Abwicklung erfolgt über spezielle Plattformen im Internet
  • Du erreichst damit eine relativ große Masse an Menschen

Crowdfunding ist allerdings sehr zeitintensiv und Du musst für die Bewerbung deines Projekts auch entsprechende Marketingmaßnahmen umsetzen, die Geld kosten.

Business Angels

Bei den Business Angels handelt es sich um private Investoren, die neben Geld auch ihre persönlichen Erfahrungen in Dein Unternehmen einbringen können. Diese Form der Finanzierung eignet sich jedoch in erster Linie für sehr umfangreiche und kapitalintensive Geschäftsideen.

Venture Kapital

Eine weiter Alternative stellt das Venture Kapital dar. Dieses erhältst Du im besten Fall von speziellen Fonds, die auf Investitionen ausgerichtet sind. Allerdings sind die investierten Summen sehr hoch und der Venture Capital Fonds fungiert als Miteigentümer Deines Unternehmens. Dafür bringt der Fonds auch sein Know-how mit ein und unterstützt Dich bei der Personalauswahl.

Schritt in die Selbstaendigkeit

Notwendige Versicherungen

Um ohne große finanzielle Sorgen den Schritt in die Selbständigkeit zu wagen, ist ferner der Abschluss bestimmter Versicherungen notwendig. Dazu zählen die Betriebshaftpflichtversicherung und die Berufshaftpflichtversicherung.

Die Betriebshaftpflichtversicherung

Eine derartige Versicherung bietet vor allem jenen finanziellen Schutz, die ein Gewerbe betreiben oder freiberuflich tätig sind. Die Betriebshaftpflichtversicherung ersetzt Schäden, die Dritten durch deinen Betrieb entstehen können. Das kann ein Unfall sein, der durch Deine Arbeit unabsichtlich herbeigeführt wurde und eine anwesende Person verletzt oder einen Sachschaden verursacht hat.

Die Berufshaftpflichtversicherung

Der Abschluss dieser Versicherung gilt für Unternehmen, wenn es spezielle Tätigkeiten ausübt. In manchen Berufen ist der Abschluss dieser Versicherung sogar zwingend vorgeschrieben. Im Gegensatz zur Betriebshaftpflichtversicherung greift die Berufshaftpflichtversicherung auch bei Vermögensschäden ein, welche durch deine Tätigkeit entstanden sind.

Die Krankenversicherung

Die Krankenversicherung ist für Unternehmensgründer obligatorisch. Das heißt, Du musst eine entsprechende Versicherung für Selbständige ohnehin abschließen. Wenn Du als Selbständiger oder freiberuflich tätig bist, musst Du Dich von der gesetzlichen Krankenversicherung befreien lassen. Die Beiträge für die Krankenversicherung sind sehr unterschiedlich und bewegen sich derzeit zwischen 2.340 € und 10.236 € pro Jahr. Das liegt an dem Umstand, dass Du in der Selbständigkeit über kein fixes monatliches Einkommen verfügst. Dein Einkommen wird in jedem Fall starken Schwankungen ausgesetzt sein.

Die Rentenversicherung

Was im Fall der Selbständigkeit für die Krankenversicherung gilt, gilt natürlich auch für die gesetzliche Rentenversicherung. Auch hier entfällt der gesetzliche Schutz. Wenn Du Dich selbständig machen willst, solltest Du mit der Rentenversicherung die Möglichkeiten abklären, um freiwillige Beiträge in die gesetzliche Versicherung zu zahlen.

Die Unfallversicherung

Durch den Abschluss einer privaten Unfallversicherung, bist Du auch im Fall einer Invalidität geschützt. Auch der Abschluss einer Unfallrente ist ratsam. Diese kannst du bereits um wenige Euro pro Monat abschließen. Alternativ dazu kannst Du zusätzlich eine private Berufsunfähigkeitsversicherung ins Auge fassen, die bereits ab einer 50-prozentigen Invalidität greift. Bei der Wahl dieser Versicherung solltest Du jedoch auf den sogenannten „abstrakten Verweis“ achten.

Die Geschäftsinhaltsversicherung

Eine weitere Möglichkeit, um sich gegen finanzielle Schäden abzusichern, bietet die Geschäftsinhaltsversicherung. Diese dient dem Schutz aller Vermögensgegenstände in Deinem Unternehmen. Dazu gehört die Geschäftsausstattung ebenso wie Computer oder sonstige technische Geräte, die Du für Deine Arbeit benötigst. Die Geschäftsinhaltsversicherung ist zwar nicht zwingend vorgeschrieben, lohnt sich jedoch im Schadensfall.

Die Rechtsschutzversicherung

In der Selbständigkeit wirst Du immer wieder mit Rechtsgeschäften zu tun haben. Auch ein Kaufvertrag stellt bereits ein Rechtsgeschäft dar. Sollte es zu Unstimmigkeiten bei Deinen Kunden kommen, so kann eine Rechtsschutzversicherung gewisse Vorteile bringen. Die Rechtsschutzversicherung hilft vor allem bei Streitigkeiten mit Lieferanten, Kunden oder dem Vermieter.

Mit diesen Versicherungen solltest Du vor den größten Gefahren, die mit der Selbständigkeit verbunden sind, zumindest teilweise geschützt sein. Natürlich verursachen auch diese Versicherungen Kosten, die Du bei der Erstellung Deines Businessplans berücksichtigen musst.

Das Geschäftskonto

Wenn Du als Unternehmer selbständig wirst, musst du auch ein Geschäftskonto eröffnen. Der Vorteil dieses Kontos liegt in erster Linie darin, dass Du damit private und geschäftliche Ausgaben strikt voneinander trennen kannst. Dadurch hast Du immer eine gute Übersicht über Deine aktuellen Finanzen. Bei der Gründung einer GmbH oder eine UG ist die Eröffnung eines Firmenkontos sogar zwingend vorgeschrieben, da hier das Stammkapital gelagert wird. Es gibt mittlerweile eine breite Auswahl an Geschäftskonten, von denen einige sogar kostenlos angeboten werden. Bei der Auswahl Deines Geschäftskontos solltest Du jedoch zuvor einen Vergleich der einzelnen Anbieter vornehmen.

Fazit

Der Weg in die Selbständigkeit ist in erster Linie steinig. Um diese Steine aus dem Weg zu räumen, ist es notwendig, auf eine entsprechende finanzielle Absicherung zu achten. Zu Beginn der Selbständigkeit steht die Geschäftsidee. Diese sollte fundiert und erfolgversprechend sein. Die angebotene Dienstleistung oder das Produkt müssen auf jeden Fall auch eine Nachfrage haben. Danach muss ein Businessplan erstellt werden. Für die Erstellung dieses Plans sind jedoch kaufmännische Grundkenntnisse von Bedeutung. Solltest Du damit noch keine Erfahrungen haben, ist es ratsam, Dir die notwendigen Kenntnisse vorab anzueignen. Nur mit einem professionell ausgearbeiteten Businessplan wirst Du Kapitalgeber finden oder die notwendigen Kredite für die Eigenkapitalaufstockung erhalten. Daneben ist die Erstellung eines konkreten Finanzplans eine unabdingbare Voraussetzung. Kalkuliere dabei alle laufenden Kosten ein und stelle die zu erwartenden Erlöse gegenüber. Die Erlösprognose sollte allerdings so realistisch wie möglich erfolgen. Wenn Du Dein Unternehmen gegründet hast, wirst Du nicht sofort mit Gewinnen rechnen können. Deshalb ist es wichtig, nur mit einer soliden finanziellen Basis in die Selbständigkeit zu starten.

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