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Mit dem Smartphone bezahlen: Willkommen in der Zukunft

mit dem Smartphone bezahen

mit dem Smartphone bezahlen2009 war ich in Norwegen und war vom digitalen Fortschritt des skandinavischen Landes fasziniert. Fast jeder bezahlte dort selbst kleinste Beträge mit seiner VISA Karte. Für die Zeitung 30 Kronen (3,14 Euro), Kreditkarte durch den Schlitz, fertig! Die Gebühr für den Parkplatz, 70 Kronen (7,30 Euro), VISA raus, bezahlt. Die digitalen Technologien etablierten sich schnell und man konnte in den skandinavischen Ländern, Norwegen, Finnland, Dänemark und Schweden recht früh mit dem Smartphone bezahlen. Viel früher als in Deutschland. Das Bargeld dominiert bei uns nach wie vor. Doch auch bei uns tut sich mittlerweile was und das mobile Bezahlen setzt sich immer mehr durch. Spätestens seit Google Pay vor einigen Tagen seinen Bezahldienst gestartet hat.

Ich habe das mobile Bezahlen mit dem Postbank Finanzassistenten getestet und gebe Dir meine Erfahrungen weiter. In diesem Blogartikel erfährst Du, wie Du den Postbank Finanzassistenten einrichtest und mit dem Smartphone bezahlen kannst.

Mit dem Smartphone bezahlen: Viele Vorteile

Im Jahr 2018 ist die Blockchain zwar noch nicht massentauglich, verheißt aber jetzt schon die digitalisierte Zukunft.

Doch unabhängig von der Blockchain, kann man bereits mit bestehenden Technologien mit dem Smartphone bezahlen. Dank NFC (Near Field Communication) benötigt man für seine Einkäufe nichts weiter als das Handy.

Mit dem Smartphone zu bezahlen ergibt folgende Vorteile für den Nutzer:

Der Funkstandard NFC existiert seit Jahren, doch die Kunden in Deutschland standen den neuen Technologien skeptisch gegenüber. Mittlerweile ändert sich das und die Zahl der Akzeptanzstellen steigt.

Man kann bereits bei den großen Händlern wie Media Markt, Saturn und Karstadt mit dem Smartphone bezahlen. Aber auch Lebensmitteldiscounter wie Lidl und Aldi haben ihre Kassenterminals aufgerüstet.

Mit dem Smartphone bezahlen: Viele Anbieter, wenig Übersicht

Im Grunde kann man bereits seit einigen Jahren in Deutschland mit dem Smartphone bezahlen. Meiner Meinung nach aber haben die Anbieter die Vorteile des mobilen Bezahlens den Kunden nur mangelhaft vermitteln können.

Denn einen Durchbruch hat die Technologie in der Vergangenheit nicht geschafft. Hier ist eine Übersicht aller aktuellen und bereits eingestellten Dienste:

AnbieterVerfügbarkeit
Apple Payaktiv
comdirect bankIn Verbindung mit Google Pay
CommerzbankIn Verbindung mit Google Pay
Deutsche Bank Mobileaktiv
EDEKA Appaktiv
Fidor Bank Fidor Payaktiv
Garmin Payaktiv
Google Payaktiv
Marktkauf Appaktiv
Netto-Appaktiv
Payback Payaktiv
Postbank Mobile Paymentaktiv
Samsung PayIn Deutschland noch nicht verfügbar
Sparkassenaktiv
Vodafone My Walleteingestellt

An dieser Stelle kann ich keinen Test aller Dienste liefern, alle haben ihre Vor- und Nachteile. Google Pay ist für Android und iOS verfügbar, arbeitet aber noch (Juni 2018) mit sehr wenigen Banken zusammen.

Wer über Google Pay mit dem Smartphone bezahlen möchte, die Hausbank aber mit Google nicht zusammenarbeitet, kann auf die kostenpflichtige Lösung von boon zurückgreifen. Boon ist ein Dienst der eine Kreditkarte virtualisiert und somit das Bezahlen mit Google Pay ermöglicht.

Das Deutsche Bank Mobile Payment und Postbank Mobile Payment sind bankeigene Lösungen. Beide setzen jedoch ein Girokonto und eine Kreditkarte bei der jeweiligen Bank voraus.

Wer mit dem Smartphone bezahlen möchte, muss sich vorher ausführlich über die Kosten und die technischen Voraussetzungen informieren.

Was brauche ich für das mobile Bezahlen?

Da ich seit über einem Jahrzehnt Kunde bei der Postbank bin, berichte ich in diesem Artikel über das Bezahlen mit dem Postbank Finanzassistenten, da ich diese Bezahlmethode ausführlich getestet habe.

Möchtest Du mit dem Smartphone bezahlen, benötigst Du bei der Postbank folgendes:

Das war es schon gewesen. Mehr brauchst Du nicht, wenn Du mit dem Smartphone bezahlen möchtest.

Mobile Payment bei der Postbank einrichten

Jetzt müssen wir nur noch das Mobile Payment einrichten, um mit dem Handy einkaufen zu können.

Um mobil bezahlen zu können, musst Du zuerst das BestSign-Verfahren aktivieren.

Die Einrichtung von BestSign setzt voraus, dass Du bereits am Online-Banking teilnimmst.

Die Einrichtung erfolgt in 2 Schritten.

Schritt 1: Die Einrichtung in der App

1. Logge Dich im Finanzassistenten in das Online-Banking ein.
2. Schließe die App und starte sie erneut.
3. Tippe unten links auf die Kategorie BestSign.
4. Gehe auf BestSign Einstellungen und anschließend auf BestSign registrieren.
5. Sobald Du das Passwort festgelegt hast, siehst Du oben die Seal One ID. Diese benötigst Du für den zweiten Schritt.

Schritt 2: Die Einrichtung am PC

1. Logge Dich im Browser in das Online-Banking ein.
2. Gehe oben rechts auf Einstellungen und anschließend auf Sicherheitsverfahren.
3. Klicke auf den Punkt BestSign und anschließend auf Gerät / Postbank App (Finanzassistent) hinzufügen.
4. Benenne das Smartphone und trage die Seal One ID ein.
5. Nachdem Du den Vorgang beendet hast, erhältst Du in den nächsten Tagen den Aktivierungscode per Post.
6. Nachdem Du den Code erhalten hast, musst Du ihn wie ab Schritt 3 beschrieben, aktivieren.
7. Zum Schluss aktivierst Du das BestSign-Verfahren in der Postbank App am Smartphone.

Der Praxistest

Du hast alle technische Voraussetzungen erfüllt und das BestSign-Verfahren aktiviert? Perfekt, dann kannst Du jetzt endlich bargeldlos mit dem Smartphone bezahlen.

Jetzt fragst Du Dich sicherlich, ja, aber wie genau mache ich das, wenn ich an der Kasse stehe? Muss ich mich da in die Postbank App einloggen oder nur das Smartphone an das Terminal halten?

Zuerst musst Du natürlich Deine mobilen Daten und die NFC-Funktion einschalten.

Nicht vergessen, das NFC einzuschalten!

Mein erster Test war bei Lidl. Ehrlich gesagt, wusste ich nicht, ob ich mich an der Kasse in das Online-Banking einloggen muss. Also loggte ich mich ein. Ich habe natürlich das Handydisplay dezent zu mir gedreht, aber irgendwie fühlte ich mich ständig beobachtet.

Jetzt kam ich an die Reihe. Die Kassiererin scannte die Ware ein, rein in den Wagen, macht 18,92 Euro. Meine große Premiere, endlich schick und cool mit dem Smartphone bezahlen. 🙂

„Ich zahle mit dem Handy.“

Die Verkäuferin muss nichts anderes an der Kasse aktivieren, als die kontaktlose Zahlung mit der Karte.

In meinem Finanzassistenten klickte ich auf die VISA Card und unten rechts auf Mobil bezahlen. Jetzt sucht mein Smartphone nach einem NFC-Terminal.

Ich halte mein Samsung Galaxy S7 über dem Terminal, nach einer Sekunde vibriert mein Smartphone kurz und die App zeigt mir, dass die Zahlung übertragen wurde. Da ich weniger als 25 Euro eingekauft habe, entfiel die Eingabe der PIN.

Der Kassenbon wird gedruckt, fertig. Der Bezahlvorgang ist beendet.

In dem Moment fühlst Du Dich, als hättest Du die Kasse gehackt. 🙂 Und im Jahr 2018 ziehst Du noch erstaunte Gesichter anderer Kunden an.

Jetzt wollte ich ausprobieren, ob ich mit dem Smartphone bezahlen kann, ohne mich in die App einzuloggen. Der zweite Test war bei Aldi. Vorher natürlich die mobilen Daten und NFC eingeschaltet.

Ich startete den Postbank Finanzassistenten ohne mich einzuloggen. Auch in diesem Modus ist die Funktion Mobil bezahlen verfügbar.

Wieder derselbe Vorgang, Zahlung erfolgreich.

Du musst nicht in der Bank App eingeloggt sein, um mit dem Smartphone bezahlen zu können.

So einfach ist das.

Muss ich online sein, um mit dem Smartphone bezahlen zu können?

Meine Recherche im Internet ergab, dass man bis zu einer bestimmten Anzahl an Bezahlvorgängen – die Rede ist von 5 – offline bezahlen kann.

Das System bzw. die App speichert bis zu 5 sogenannte Tokens, um eine Offline-Transaktion zu ermöglichen.

Sind die Tokens aufgebraucht, werden neue heruntergeladen, sobald man wieder online ist. Soweit die Theorie.

Aber funktioniert das auch in der Praxis?

Mein Test fand bei der Drogeriekette Rossmann statt. Diesmal schaltete ich nur das NFC ein, ohne die mobilen Daten zu aktivieren.

Das Smartphone an das Kassenterminal gehalten, die Bezahlung wurde offline abgewickelt. Beim nächsten Test schaltete ich den Flugmodus ein und konnte ohne Probleme bezahlen.

Willkommen in der Zukunft. 🙂

Wo kann ich mit dem Smartphone bezahlen?

Leider sind die Informationen darüber, welche Geschäfte das mobile Bezahlen mit der Postbank App akzeptieren, sehr dürftig.

Auf der Postbank Website heißt es sinngemäß, „dass immer mehr Einzelhändler das mobile Bezahlen akzeptieren und täglich neue dazu kommen.“

Die offizielle VISA Website sagt dazu, „dass jeder Händler das mobile Bezahlen akzeptiert, bei dem das Kontaktlossymbol auf dem Terminal zu sehen ist.“

Hier stelle ich eine Liste mit allen von mir getesteten Geschäften, die das mobile Bezahlen mit der Postbank App akzeptieren, für meine Leser zur Verfügung.

HändlerVerfügbarkeit
Aldi SüdJa
Burger KingJa
EDEKAJa, aber nur mit der EDEKA App.
HagebaumarktJa
LidlJa
McDonald'sNein
NettoJa, aber nur mit der Netto-App.
RossmannJa
Aktualisiert am 13.09.2018

Probleme beim Bezahlen

Während der Testphase war bedauerlicherweise nicht jeder Bezahlvorgang erfolgreich. Von 10 Zahlungen wurden 4 abgewiesen.

In der Regel hält man – wie oben beschrieben – das Smartphone an das Kassenterminal, das Handy vibriert kurz und die Zahlung wird übermittelt. Die Kassenkraft erhält die Freigabe und der Kassenbon wird ausgedruckt.

So lief es bei mir in 6 von 10 Fällen.

In anderen Fällen hielt ich das Smartphone an das Kassenterminal und in der App erschien folgender Hinweis:

Zahlung übermittelt. Für weitere Informationen schauen Sie bitte auf das Lesegerät.

Auf dem Lesegerät stand aber nur Vorgang abgebrochen.

Also musste die Kassenkraft erneut die Kartenzahlung freigeben und erst beim zweiten Anlauf konnte ich mit dem Smartphone bezahlen.

Dem Fehler konnte ich im regulären Betrieb im Supermarkt leider nicht nachgehen. Andere Kunden würden verständlicherweise nicht wegen meinen Tests an der Kasse warten. Doch ausführliche Tests mussten her.

Einen ausführlichen Test mit einem Mitarbeiter durfte ich mit freundlicher Unterstützung des Lidl Supermarktes Kistlerhofstraße 152 in München machen.

Wir ließen mehrere Artikel nacheinander durch den Scanner und es stellte sich heraus, dass es immer dann zu Transaktionsabbrüchen kam, wenn das Smartphone zu kurz am Kassenterminal gehalten wurde.

Wichtig
Es ist erforderlich, dass das Smartphone erst dann vom Leser entfernt wird, wenn dieser die Meldung „Bezahlvorgang erfolgreich“ gibt.

Eindeutige Sicherheit wird aber erst ein Langzeittest nach 6 Monaten bringen können.

Vielen Dank an die überaus freundlichen Mitarbeiter der Lidl Filiale in der Kistlerhofstraße in München.

Mit dem Smartphone bezahlen – Fazit

Mit dem Smartphone bezahlen und auf das Bargeld weitestgehend zu verzichten kann wirklich Spaß machen.

Die kontaktlose VISA Karte nutze ich zwar seit Jahren, doch das mobile Bezahlen mit dem Smartphone war für mich auch ein Novum. Es ist schnell, einfach und hat einen schicken Hauch von der Zukunft.

Bis zu einer bestimmten Anzahl von Einkäufen kann man auch offline mit dem Smartphone bezahlen.

Ich muss nicht mehr für jeden Einkauf meine Geldbörse mit dem Bargeld, der Girocard und der VISA Karte mitnehmen. Alle 3 Zahlungsmittel habe ich jetzt in einem Gerät. Der erste Test bei Lidl war erfolgreich, weitere Test bei anderen Einzelhändlern werden folgen.

Sollte die Postbank irgendwann mit Google zusammenarbeiten, könnte ich mir vorstellen, auch parallel Google Pay zu nutzen.

Update vom 01.01.2019

Nach sechsmonatiger Nutzung, kann ich diese App nicht mehr zum mobilen Bezahlen empfehlen. In der praktischen Nutzung war nur jeder zweite Bezahlvorgang erfolgreich und im Oktober fiel die Bezahlfunktion für mehrere Wochen aus. Ein Update sorgte kurzfristig für Besserung, doch konnte ich den ganzen Dezember nicht mit der App bezahlen, sodass von einer ausgereiften Praxistauglichkeit zum gegenwärtigen Zeitpunkt nicht die Rede sein kann. Zum Ende des Jahres 2018 habe ich das Bezahlen mit der App eingestellt und bin auf Google Pay mit dem kostenlosen Girokonto der ING-DiBa umgestiegen.

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